Sonntag, 15. Dezember 2013, von staromat

Es flüügends Häxehüüsli

Zwei ganze Wochen läuft das Cliff-und-Hänger-Märchen nun bereits und noch immer kam keine einzige Hexe darin vor! Dem wird heute schleunigst abgeholfen und dies gleich mit einem ganz üblen Exemplar dieser Gattung! Ab auf den Besen und hinein ins Kapitel 15!

Previously on Cliff und Hänger:

Uf dä Reis nach Loretanie händ sich eusi Fründe imene Maisfeld verloffe. Zum Glück findet dä Hänger en igsperrte Summervogel und laht en frei. Das schöne Tier holt nämlich grad sini Fründe und bildet en Pfiil am Himmel.

Kapitel 15
Es flüügends Häxehüüsli

Dä Cliff, dä Hänger, dä Gumpi und dä Herr Igel sind also dem Pfiil us Summervögel am Himmel gfolgt. Und es isch gar nöd mal so lang gange, da händ sie au scho us em Maisfeld usegfunde.

Sie händ sich welle bi dä nette Summervögel bedanke, doch die sind immer no als Pfiil am Himmel gfloge.

„Isch guet, mini liebe Tierli, mir sind jetzt dusse“, hät dä Cliff nach obe gruefe. „Mir bruuchet eue Pfiil nüme.

Doch d’Summervögel sind unbeirrt wiiter i Pfiil-Formation am Himmel gfloge. Dä Pfiil hät sich jetzt aber es bizzeli drüllt und hät genau uf dä mittleri vo drü Berggipfel zeigt. Wo eusi Fründe genau ane gluegt händ, händ sie uf em Gipfel obe es chliises rots Hüüsli chöne gseh.

„Vermuetlich wänd d’Summervögel, dass mir zu dem Hüüsli ue gönd“, hät dä Gumpi überleit.

„Das würd ich nöd empfehle“ hät ä Stimm vor ihne plötzlich gseit.

Wie us em Nüüt isch ufs Mal es pünktlet’s Häsli vor ihne gstande. Es hät en Spazierstock i dä Hand treit und eusi Fründe aglächlet.

Hase vor Hexenhaus
„Det obe wohnt d’Häx Lamontanara! Mit derä isch dänn gar nöd z’gspasse!“

Sie händ alli nomal zum Himmel und zum Berggipfel ue glueget. Dä Pfiil vo dä Summervögel hät aber definitiv genau uf das Hüüsli zeiget.

Sie händ s’Häsli welle fröge, öb’s no meh vo derä Häx wüssi, doch dä luschtigi Kerli isch – gliich wie er uftaucht isch – us em Nüüt use au scho wieder verschwunde gsi.

Jetzt isch dä Summervogel-Pfiil plötzlich losgfloge, und zwar genau ufs rote Hüüsli zue. Churs bevor d’Summervögel dä Berggipfel erreicht händ, sind sie all usenander gfloge und i all Himmelsrichtige verschwunde.

„Ja guet“, hät dä Hänger gmeint. „Ich glaube, es isch eidüütig. Los gaht’s det ufe!“

Und scho händ sie sich dra gmacht, dä schweri Ufstieg zum mittlere Berggipfel unter d’Füess z’näh.

Wo sie ändlich dobe acho sind, händ eusi Fründe nöd schlächt gstuunet. S’Huus vo dä Häx Lamontanara isch ufemene ganz felsige, schräge Bode gstande. Wobi „gstande“ nöd würklich s’richtige Wort däfür isch, s’Häxehuus isch nämli wie es bizzeli i dä Luft gfloge. Zwar nöd meh als es paar wenigi Zentimeter überem Bode, aber es isch definitiv gfloge!

„Das muess es eigentlich ja au“, hät dä Herr Igel gmeint, wo sich die Sach ganz genau aglueget hät. „Uf dem schräge Felsbode würs süscht ja sofort abrutsche. Aber wie um alles i dä Wält chan es Huus flüüge?“

Sie sind nöcher anegschliche und händ i die untere Feischter inegschpienzlet. Und sie händ nöd chöne glaube, was sie det inne gseh händ!

S’Erdgschoss vom Häxehüüsli isch volle Summervögel gsi. Alli händ sie agschtrengt müesse flüge und mit ihrne Flügel flattere. Eso händ sie zäme s’Huus genau die paar Zentimeter i d’Luft ue chöne lüpfe.

Jetzt isch em Cliff alles klar worde. „Ah drum händ eus d’Summervögel mit ihrem Pfiil da ane gfüehrt! Dämit mir ihri arme Kollege befreiet, wo das Huus träge müend!“

„Gar nüt befreiet ihr!“ hät ä alti, höchi Stimm hinter ihne gseit.

D’Häx Lamontanara isch mit zwei Glaschäfig i dä Händ hinter ihne gstande. I jedem Chäfig hät sie en wiitere Summervogel igsperrt gha. Es sind genau die gliiche dursichtige Chäfig gsi, wie dä Hänger eine im Maisfeld gfunde händ.

„Wer sind ihr und was mached ihr da?“ hät d’Häx welle wüsse.

Dä Gumpi hät am schnällschte reagiert. „Ich bi dä Herr Niemmert und ich mache nüt da.“

Dä Hänger hät gseit: „Ich bi dä Herr Dursichtig und ich mache d’Hälfti vo dem, wo dä Herr Niemmert macht.“

Dänn isch dä Cliff a dä Reihe gsi: „Und ich bi dä Herr Nöd-Da und ich mache dopplet so wenig wie dä Herr Niemmert und dä Herr Dursichtig zäme.“

Dä Herr Igel hät au no öppis welle säge, doch d’Häx Lamontanara isch im bevor cho:

„Rueh jetzt, ihr Witzbolde! Bi dä Häx Lamontanara git’s nüt z’lache!“

Sie hät ihri beide Chäfig uf dä Bode gschtellt. Dänn hät sie unter ihrem Mantel en alte Zauberstab füregholt. Mit dem hät sie uf eusi Fründe zeiget und dadäbi en fürchterlich tönende Zauberspruch gmurmlet.

Was füehrt die Häx dänn ächt im Schild?
Morn wird’s wieder so richtig wild!

Cliff und Hänger – Die Logorö-Adventsgeschichte 2013

Bisher erschienen:

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