Sonntag, 8. Dezember 2013, von staromat

En Wald volle Dichte

Bei Cliff & Hänger geht’s heute los in Richtung Loretanien! Doch schon nach kürzester Zeit sehen sich unsere Helden dem ersten Hindernis gegenüber. Ein poetisches Wäldchen lässt nicht mit sich spassen, sondern reimen…

 

Previously on Cliff und Hänger:

Nachdem s’Rössli Gumpi em Cliff und em Hänger verzellt hät, dass dä Herzog vo Möhretal d’Prinzässin Lea entfüehrt und in en Turm gsperrt hät, mached sich die drü uf in Richtig Loretanie.

Kapitel 8
En Wald volle Dichte

Dä Cliff, dä Hänger und dä Gumpi händ also en Entschluss gfasst! Sie gönd go d’Prinzässin befreie. Doch wie sölled’s das bloss astelle? Wo liegt s’Königriich Loretanie überhaupt?

Dä Gumpi hät natürlich wiiter gwüsst.

„S’Königriich Loretanie befindet sich öppe 10 Tagesritt vo da entfernt. Es isch en lange und beschwerliche Wäg, unter anderem über d’Giggeli-Berge und über s’unüberwindbare Meer. Aber als allererschts müemmer dä Wald da durquere.“

„Ja dänn nüt wie los!“ hät dä Hänger gruefe, doch dä Gumpi hät no zögeret.

„Es isch eifach so“, hät er gmeint, „dass dä Wald, wo mir dure müend, kein normale Wald isch. Also, am Afang isch er das scho no, aber echli tüüfer ine isch alles volle Dichte-Tanne und die sind extrem gföhrlich!“

„Du meinsch wohl Fichte-Tanne“ hät ihn dä Cliff korrigiert.

„Nei. Es sind würklich Dichte-Tanne. Die Bäum chönd rede und sie schwätzed mit allne, wo a ihne verbi wänd. S’Problem isch, dass mer ihne muess antworte und dass die Antworte sich unbedingt uf d’Frage vo dä Bäum reime müend. Verstönd er? Git mer en Antwort, wo sich nöd uf d’Frag reimt, so isch mer für immer verlore.“

„Das isch ja famos, dänn gömmer los!“ hät dä Hänger sich fürs Dichte warm gmacht und ab sind eusi drü Fründe in Wald ine.

Es Wiili lang isch alles ruhig bliebe, doch dänn hät dä Gumpi plötzlich „Pscht!“ gflüschteret.

„Ich glaub, mir chömed jetzt zu dä erschte Dichtene! Passed ja uf, was ihr säged! Eis falsches Wort und eusi Reis findet es sofortigs Ändi!“

DichteUnd scho isch es los gange!

„Wen gsend mini Äscht dur dä Wald da laufe?“ hät ä die erscht Dichte grad näbedem Gumpi gfröget und sich tüüf zu eusne Fründe abeboge!

Dä Cliff hät nöd lang müesse studiere: „Drü Fründe simmer und mir wänd nüt chaufe!“

D’Tanne hät sich wieder grad ufgrichtet, aber scho hät dä nächschti Baum sini Frag gschtellt: „Was mached ihr, wo wänd ihr hi?“

„D’Prinzässin go rette, lönd eus verbi!“ Em Cliff hät das Spieli langsam afange gfalle.

Ei Dichte isch nebed dä andere gstande und immer, wenn sie mit emene passende Reim a einere verbi cho sind, hät scho die nächschti Dichte ihri Frag gstellt!

„Wie wänd ihr Knilche dänn das astelle?“ – „Mir händ kei Ziit, euse Plan z’verzelle.“

„Händ ihr dänn überhaupt en Plan?“ – „Ja, aber dä isch gfrässe worde vomene Schwan.“

„Wänd ihr mir en Bär ufbinde?“ – „Nei, das wär nöd guet für dini Rinde.“

„Dini Antworte sind guet, bisch du en Dichter?“ – „Nei, i mim Chopf hät’s eifach en Reimli-Trichter.“

Und so isch es wiiter gange, Dichte für Dichte. Jedi Tanne hät ihri Frag gstellt und jedes Mal hät dä Cliff en Reim parat gha.

Als allerletschts isch die gröschti und ältischti Dichte a d’Reihe cho. Sie hät sich ächzend zum Cliff abeboge, hät ihn lang und genau gmuschteret und hät dänn liislig und gheimnisvoll ihri Frag gstellt:

„Wenn zwänzg Gurke Flöte spieled, wem fehlt dänn dä Nuggi?“

Jetzt isch dä Cliff baff gsi. Was hett die Frag bloss sölle? Was für Gurke? Wie sölled die Flöte spiele? Und was hät das mit emene Nuggi z’tue?

Aber das hät ja gar kei Rolle gspielt. Sini Antwort hät sich ja numme uf Nuggi müesse reime.

Bloss, was reimt sich uf Nuggi? Dä Cliff hät chrampfhaft studiert.

Buggi, Tuggi, Chuggi, Ruggi, Suggi, Luggi, Schuggi, Muggi, Guggi?

Es isch ihm nüt igfalle. Die grossi, alti Dichte hät sich langsam ufgrichtet und vo wiit obe uf dä Cliff und sini Fründe abeglueget. No immer hät sie uf ä Antwort gwartet.

Zu allem Elend hät dä Gumpi genau i dem Moment müesse nüsse und ohni z’Überlegge hät dä Cliff „Gsundheit“ gseit!

Gsundheit! Er hät „Gsundheit“ gseit! Und Gsundheit reimt sich definitiv nöd uf Nuggi!

Uf’s Mal hät’s fescht afange stürme im Wald. D’Dichtene händ sich wild hi und her bewegt, ihri Tannezäpfe händ sich vo dä Äscht glöst und sind zu Tuusigne i Richtig vo eusne Fründe abegheit!

Isch das vo derä Gschicht scho s’Ändi?
Oder git’s morn doch nomal ä Wändi?

Cliff und Hänger – Die Logorö-Adventsgeschichte 2013

Bisher erschienen:

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