Freitag, 7. November 2008, von staromat

Der Hafer- und Bananenblues

Die ganz grossen Klassiker (2): Es war einmal vor langer Zeit, da bestand das Fernsehen nicht bloss aus reiner Werbung. Im Gegenteil: Diese musste erst behutsam eingeführt werden. Um die ZuschauerInnen bei der Strippe zu halten, wurden zwischen den einzelnen Werbespots sogenannte Werbetrenner ausgestrahlt. Die wohl berühmtesten Trenner waren neben den Mainzelmännchen des ZDFs das Äffle und das Pferdle des Süddeutschen Rundfunks.

Das wäre eigentlich eine Frage für eine Wer-wird-Millionär-Sendung: Was haben Schmitz und Schmitzchen, das Walross Antje, Onkel Otto sowie der Schlossgeist Kunibert gemeinsam? Sie wurden allesamt von deutschen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten zum Trennen einzelner Werbespots eingesetzt.

Dem Publikum wurde damals wohl noch nicht zugemutet, dass es selbst bemerken könnte, wann der Spot für Persil beendet ist und derjenige für Mon Chérie beginnt.

Sensationell am Ganzen war, dass die Dinger wirklich noch liebevoll und mit grossem Aufwand produziert wurden. Gewisse Sender haben wir damals bloss wegen den Werbepausen eingeschaltet.

Meine Topfavoriten waren ganz klar das Äffle und das Pferdle. Nur schon ihr herrlich gesprochener Schwäbischer Dialekt machten sie zu Kultfiguren. In ihrem berühmtesten Einspieler besangen die beiden den Hafer- und Bananenblues.

Wenn man das Video heute betrachtet, fragt man sich, auf welchen Drogen die beiden wohl gewesen sind. Man beachte nur einmal den fixen Blick des Pferdles während des ganzen Songs. Das kann nicht nur Hafer gewesen sein…

Zudem erhält man massiv das Gefühl, der Song müsse von Helge Schneider sein. Doch der kleine Helge war gerade mal knapp 10 Jahre alt, als der Hafer- und Bananenblues uraufgeführt wurde. Ob das Äffle und das Pferdle dessen Karriere beeinflusst oder vielleicht sogar lanciert haben?

Genug gequasselt. Geniesst in den kommenden eineinhalb Minuten ein echtes Stück Vergangenheit. Das ischt der Hafer- und Bananenblues!

In der Reihe „Die ganz grossen Klassiker“ wird an TV- und sonstige Perlen aus längst vergangenen Zeiten erinnert. Der Jugend von heute soll damit eine Möglichkeit gegeben werden, ihren diesbezüglichen Musicstar-Supermodel-Gute-Zeiten-schlechte-Zeiten-Horizont erweitern zu können. Die alten Säcke unter uns dürfen in Erinnerungen schwelgen…

Bisher ausgegraben:

  1. Die Ente bleibt draussen!

Voll Retro: Früher war nicht alles besser – aber lasst uns trotzdem von früher sprechen.

Hier geht’s zu allen nostalgischen Retro-Träumereien!

 

2 Kommentare zu „Der Hafer- und Bananenblues“

  1. Tom sagt:

    Hach…. wie genial..
    vielen Dank :-D

    Das waren noch Zeiten… :-D

  2. gabriela sagt:

    das waren wohl die anfänge:

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