Ä riese Schreierei
Teil 3 unseres Adventskalenders mit Dödelgeschichten zum Vorlesen an wehrlose Kleinkinder entführt uns in eine Welt, in der furchtbar viel geschrien wird. Denn in dieser Welt lebt Herr Ichmuenimmeralliaschreie und dessen Name ist für ihn Programm.
Ä riese Schreierei
Es isch emal dä Herr Ichmuenimmeralliaschreie gsi, dä hät es grosses Problem gha. Er hät nämlich – ohni dass er das hät welle – immer alli müesse aschreie. Wo er no es Baby gsi isch, hät das no niemmert schlimm gfunde, will Babys sowieso die meischti Ziit schreied.
Wo er dänn aber im Chindergarte d’Chindergärtnerin die ganz Ziit agschroue hät („WO BITTE SIND D’BAU-CHLÖTZLI?“) und spöter i dä Schuel au d’Lehrerin („WIE VIEL BITTE GIT SCHO WIEDER ZWEI UND ZWEI?“) isch es für ihn schwieriger worde.
Er hät sich dänkt, als Usglich zu sim Schreie suech er sich ganz ä ruhigi Stell und hät agfange, i dä örtliche Bibliothek z’schaffe. Ä Bibliothek isch en Ort, wo mer Büecher chan uslehne und mithei neh, mer chan sie aber au grad detä scho läse. Für das wänd d’Lüt natürlich, dass es ganz still isch und niemmert sie stört.
Was söll ich säge? Mit em Herr Ichmuenimmeralliaschreie isch es ziemlich schwierig worde i derä Bibliothek. Wenn zum Bischpil es Chind ihn ganz liislig gfröget hät, wo dänn dä neuschti Band vom Chline Drache Kokosnuss seg, hät er gschroue: „GRAD DET HINE BIM ZWEITE GSTELL RECHTS!!!“ All Lüt i dä Bibliothek sind grad zämezuckt vor Schreck.
Sin Chef, dä Herr Ichprobiersmitjedemundhansehrvielgeduld, dä hät’s mit ihm probiert und hät sehr viel Geduld gha, irgendwänn hät aber au er sich gseit, dass es so nöd chan wiiter gah und er hät dä Herr Ichmuenimmeralliaschreie müesse entlah.
Dä Herr Ichmuenimmeralliaschreie hät em Herr Ichprobiersmitjedemundhansehrvielgeduld d’Hand geh und „DANKE VIEL MAL FÜR IHRI GROSSI GEDULD MIT MIR!“ gschroue. Dänn hät er truurig dä Heiweg atrete.
Bevor er aber dihei acho isch, hät ihn ä Frau uf dä andere Strassesiite beobachtet. Die Frau hät gmerkt, dass dä Herr Ichmuenimmeralliaschreie ganz fescht truurig gsi isch und sie isch zu ihm anegange.
„Grüezi wohl. Ich bin d’Frau Ichweissfürjedädärichtigibruef. Wärum sind Sie dänn so truurig?“
Dä Herr Ichmuenimmeralliaschreie hät sich vorgstellt und ihre sis Problem vorgschroue.
„Und wo isch da s’Problem?“ hät d’Frau Ichweissfürjedädärichtigibruef gmeint und hät ihn a dä Hand gnah.
Ei Wuche spöter hät dä Herr Ichmuenimmeralliaschreie scho a sinere neue Arbeitsstell gschaffet. Er isch jetzt Vorarbeiter ufenere Baustell gsi. Sin Chef isch sehr zfriede gsi mit ihm. Trotz em Lärm vo dä Prässlufthämmer, Bagger und dä Laschtwage händ alli andere uf dä Baustell immer superguet ghört, was ihne dä Herr Ichmuenimmerallaschreie für Awiisige geh hät.
Dä Herr Ichmuenimmeralliaschreie isch so glücklich gsi, dass er d’Frau Ichweissfürjedädärichtigibruef grad ghürate hät. Sie sind s’Läbe lang glücklich gsi mitenand und händ siebe Chind gha. S’erschte hät Schreihals gheisse, s’zweite Megaphon, s’dritte Lutsprecher, s’vierte Umechräii, s’foifte Plärribohne, s’sechste Zeterundmordio und s’siebte Heiser.
Der Logorö-Dödelgeschichten-Adventskalender 2012
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