Donnerstag, 23. Dezember 2021, von staromat

Das beste Foto meines Lebens

Um die Messlatte für die neuste Logorö-Rubrik so hoch wie möglich anzusetzen, machte ich mich in meinem Foto-Archiv (eine alte Coop-Papiertasche) auf die Suche nach coolen Schnappschüssen. Nach einigen wirren Kollateral-Entdeckungen wurde ich fündig!

Es ist schon erstaunlich, was man so alles in seinem Estrich bereits mehrfach mitgezügelt hat. In meinem Fall unter vielem anderem eine Papiertasche, vollgestopft mit Fotos aus meiner ziemlich aktiven „Fotografen“-Laufbahn.

In dieser Wundertüte entdeckte ich folgende Kostbarkeiten:

  • fantastische Fotos eines Ferienaufenthaltes auf Sardinien, als ich die Ehre hatte, als einziger Mann sechs Chicas zu begleiten
  • „Model“-Fotos meiner kleinen Schwester, die wir einst im Death-Valley aufgenommen hatten, während hinter uns der restliche Tross im Camper schon längst ungeduldig auf die Weiterfahrt wartete
  • kompromittierende Bilder meines bisher einzigen Auftrittes als Travestie-Künstler
  • Fotos der Dreharbeiten zu einem Film, in welchem ich einen heruntergekommenen Rocker darstellte. Den fertiggestellten Film bekam ich nie zu Gesicht
  • eine Neujahrskarte des Damenfussballclub Regensdorfs (???)
  • immer wieder Bilder-Serien von Friedhöfen und Gräbern (kein Wunder begeisterte mich „Six Feet under“ dermassen)
  • ein Spielzeug-Feuerwehrauto (wie und warum dieses in den Sack mit den Fotos gekommen ist, weiss der Geier)
  • nochmals „Model“-Fotos meiner kleinen Schwester, dieses Mal aufgenommen in einem Park in London und ohne dass jemand auf uns warten musste
  • ein Bild des Momentes, wo ich mich auf ein (richtiges!) Pferd traute und alles andere als entspannt darauf aussehe

Und dann habe ich es doch noch gefunden! Das beste Bild meines Lebens (so zumindest hatte ich es in Erinnerung). Aufgenommen am Ende der Hardbrücke-Sperrung 1997. Damals blieb die Zürcher Hardbrücke, welche täglich von bis zu 70’000 Fahrzeugen passiert wird, für 25 Stunden autofrei. Ess-Stände wurden auf der Brücke aufgestellt, Konzerte abgehalten und Kinder verschönerten die Fahrbahnen mit Strassenkreiden. Dies durfte natürlich auf keinen Fall so bleiben und als die 25 Stunden abgelaufen waren, fuhren als erste Autos gleich mehrere Reinigungsfahrzeuge über die Brücke und wischten mit Hochdruck das Kinder-Gekrizzel wieder weg.

Nassgespritzt stand ich damals am Abdrücker und dokumentierte den Moment für die Ewigkeit (beziehungsweise für meine Papiertasche).

Das Foto der Woche – Staromats neugierige Blicke in die Welt um ihn herum.

Hier geht’s zum kompletten Fotoalbum!

Logorö auf Instagram folgen?
Klicke auf folgenden Schnappschuss:

1 Kommentar zu „Das beste Foto meines Lebens“

  1. Silvan sagt:

    Grüezi Patric, danke für diese wohlformulierten Zeilen, die auch mich in die Erinnerungen eintauchen liessen. Noch habe ich mich nicht (wieder) getraut, meine Fotosammlung hervorzuholen, jedoch kommen mir zwei-drei Bilder in den Sinn, die dort verweilen.. gut so!
    Du hast mich mit deinen Beschreibungen neugierig gemacht und ich würde nun sehr gerne alle sehen – doch dies würde wiederum gar nicht zum Titel passen.
    Jänu, so wünsche ich dir und deinen Liebsten erinnerungsreiche Weihnachten und einen legendären Rutsch. Herzlicher Gruss, Silvan

Kommentieren