Papi, wänn chunnt s’Christchindli wieder?
Sobald man Kinder hat, sind Weihnachten wieder eine wunderbare Zeit. All die vielen Lichter in der Stadt, die geschmückten Bäume, die Vorfreude auf die Geschenke. Doch wie erklärt man seinem Kind, dass es nun wieder ein ganzes Jahr aufs „nächste“ Christkindli warten muss?
Tramhaltestelle, einige Tage nach Weihnachten. Little Miss Staromat sitzt neben mir auf der Bank und gemeinsam warten wir in der Kälte aufs Tram. Mit leerem Blick schaut die Kleine in die Weite. Irgendwann fragt sie leise: „Papi, wänn chunnt s’Christchindli wieder?“ Besorgt sucht der Vater nach tröstenden Worten, nach einer behutsamen Erklärung. „Weisst du, ähhh, das Christkindli kommt nur einmal im Jahr zu uns. Dann geht es wieder zurück in den Wald und ähhh…“ Little Miss Staromat blickt irritiert zu mir hinauf, zeigt auf die andere Strassenseite und meint trocken: „Aber da isch es ja scho wieder!“ Und dann bemerke auch ich die wechselnde Plakatwand vor uns, auf welcher soeben wieder die Coca-Cola-Werbung mit dem darauf abgebildeten Christkind erschienen ist.
Hunger macht aggressiv
Während ich die Esswaren fürs Frühstück auf den Tisch stelle, wartet Little Miss Staromat hungrig auf ihrem Tripp Trapp. Da sie gerade mal nichts sagt, frage ich sie: „Wetsch echli Musig zum Zmorge?“ – Ihre Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen: „Nei! Ich wett Zmorge zum Zmorge!“
Ja, was denn nun?
Little Miss Staromat erzählt gerne von ihren Träumen. Meistens handeln diese von einer Katze, welche auf einen Baum geklettert ist. Ihr letzter Traum hat mich jedoch ein wenig verwirrt. „Ich han vo dir träumt, Papi! Mir sind go velofahre gange. Aber du bisch nöd mitcho.“
Durch die Blume
Ich hänge mal wieder am Computer und will unbedingt noch etwas beenden. Mehrere Male bittet mich Little Miss Staromat lautstark zu sich ins Wohnzimmer. Nach meinem vielleicht siebten „Ich chume grad!“ kommt sie zu mir ins Büro und meint: „Mis Bäbi brüelet ganz fescht!“ – „Ui nei! Wärum brüelets dänn?“ – „Es hät mir grüeft und ich bin eifach nöd cho.“
Gute Frage
„Papi, wärum han ich en Name?“
Falsch konditioniert
Little Miss Staromat lässt ein Hello-Kitty-Memory auf meinen Fuss fallen. Es trifft genau mit der Ecke auf den kleinen Zeh. „Aua!“ rufe ich mit schmerzverzerrtem Gesicht. Da die Übeltäterin mich nur mit grossen Augen anschaut, frage ich sie: „Du häsch mir weh gmacht! Was seit mer, wenn mer öpperem weh gmacht hät?“ – „Gern gscheh.“
Verdrehte Wörter
Zuckerwalte, Chaschtle, Salagne, Rolltraupe, Violott
Gut zugehört
Beim Abendessen erzähle ich die unglaublich spannende Geschichte, wie ich mal wieder bei der Migros-Kasse genau die falsche Schlange erwischt hätte. Inklusive Papierrollenwechsel, der Banane, die noch gewogen werden musste, der alten Frau, die mit lauter Münz bezahlte, etc. Das Übliche halt. Wirklich aufmerksam hört mir eigentlich nur die Tochter zu und als meine Erzählung endlich ein Ende gefunden hat, fragt sie aufgeregt: „Wo häsch du ä Schlange gseh, Papi?“