Dienstag, 10. November 2009, von staromat

Prinzessin zu Brei verarbeitet!

Offen und wertschätzend miteinander reden ist ein Grundpfeiler für eine glückliche Familie. Dass die Bedeutung einer funktionierenden Kommunikation jedoch auch vom eigenen Kind ad absurdum geführt werden kann, musste ich diese Woche erleben.

Ich sitze auf dem Sofa und lese. Mit einem Kissen in der Hand tritt Little Miss Staromat vor mich, legt dieses sorgfältig auf den Boden und setzt sich darauf. Freudig strahlend nennt sie ihren Plan: „Mit em Papi schwätze.“ Derart überrumpelt fällt mir als spontaner Konversationsinhalt nur gerade der Zirkusbesuch von letzter Woche ein. Was gehört denn alles zu einem guten Zirkus? Clowns, Pferde, Akrobaten… Während ich begeistert weitere Begriffe zum Thema aufzähle, steht Frau Tochter unvermittelt wieder auf, schnappt sich ihr Kissen und lässt mich verdutzt auf dem Sofa zurück. Bevor sie das Zimmer verlassen hat, höre ich sie zu sich sagen: „Hämmer guet gschwätzt.“

Sensationeller Buchstabenverdreher

Sichtlich mitgerissen kehrt Little Miss Staromat in Begleitung von Mama vom Quartier-Bazar zurück, wo sie ihr erstes Chasperlitheater live erleben durfte. Noch in der Türe stehend ruft sie mir bereits entgegen:

„Papi! Papi! Dä Chasperli hät s’Prinzessli ferbreit!“

Ein Brei aus Prinzessinen? Was für Chasperlitheater werden denn heutzutage aufgeführt? Erst Sekunden später wird mir klar, was der Chasperli genau mit der zuvor gefangen genommenen Prinzessin gemacht hat…

Schlagfertige Reaktion

Beim Morgenessen hat Little Miss Staromat ihren Spass daran, immer wieder einen Fuss auf den Tisch zu halten und auf mein stetiges „Abe mit em Fuess! Das isch gruusig!“ zu warten. Irgendwann sage ich „So fertig jetzt! Dä Fuess hät uf em Tisch nüt z’sueche!“, worauf sie erwidert: „Moll! Dä suecht öppis.“

Brutaler Kindermund

Tatort GZ Bachwiesen. Little Miss Staromat läuft zum Gitter eines Tiergeheges. Auf Futter hoffend stolzieren vier, fünf Hühner heran. Statt etwas ähnliches wie „Jööh, Papi, lueg! Hüehnli“ von sich zu geben, geht Fräulein Staromat sofort in die Hocke und schreit durch die Maschen: „Le coq est mort, le coq est mort!“

Kreative Wortschöpfung

Mit ausgestreckten Fingern rennt mir Little Miss Staromat entgegen. „Papi! Lueg! Alli mini Finger sind verschrumpelet. Ich han lang badwannet.“

Gute Frage [eingesandt von Logorö-Leserin Ilona A.]

Beim Morgenessen erzählt Vater Basil folgendes Erlebnis: In der Nacht zuvor sei er mit dem Fahrrad auf dem Heimweg gewesen und habe plötzlich erschrocken einen Fuchs vor sich auf dem Trottoir erblickt. Dieser sei daraufhin seelenruhig vor ihm hergetrabt und habe erst 500 Meter später die Strassenseite gewechselt, dies exakt über einen Fussgängerstreifen.

„Und? Hät er grüen gha?“ erkundigt sich daraufhin der 5jährige Miro.

Kids Talk: Sobald Kinder zu sprechen beginnen, bringen sie komplizierteste Vorgänge in wenigen Worten wunderbar treffend auf den Punkt.

Hier geht’s zu allen verbalen Kids Geistesblitzen!

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