Montag, 15. September 2008, von staromat

Die Traumsammelbox ist eröffnet

Es gibt wohl nicht viel langweiligeres, als sich fremde Träume anhören zu müssen. Werden sie blumig ausgeschmückt, verliert sich der Erzähler (meist: die Erzählerin) in abstrusesten Details, werden sie nüchtern geschildert, fragt man sich, weshalb der Traum überhaupt erzählt wird. Ein Dilemma so mancher Büro-Kaffepause und somit ein hervorragendes Gebiet für einen Logorö-Feldversuch. Erzähl uns deine Träume, wir schreiben sie in die Welt hinaus…

Gleich zum Start ein doch etwas unüblicher Traum aus meinen soeben zu Ende gegangenen Ferien:

Zwei jüdische Knaben können im Bus einem Kontrolleur kein gültiges Billet vorweisen und weigern sich, ihre Personalien anzugeben. Der Kontrolleur bringt die beiden zum nächsten Polizeiposten, wo man auch nicht weiter kommt. Die Polizisten versuchen es mit der Good-Cop-bad-Cop-Masche, mal aggressiv, mal mit dem Hinweis, es gehe doch nur um eine VBZ-Busse, das sei doch nicht so schlimm. Heraus kommt nichts, ausser der immer klarer werdenden Erkenntnis, dass die beiden Kinder effektiv selbst nicht mehr wissen, wer sie sind und wohin sie gehören. Irgendwie sind sie einer Gehirnwäsche unterzogen worden. Mittlerweile macht in der Presse bereits die Schlagzeile die Runde, die Schweiz halte zwei jüdische Kinder gefangen. Um die Identität der beiden herauszufinden, werden ihre Rucksäcke nochmals genauer unter die Lupe genommen. In einem Spielzeugauto des einen entdeckt die Polizei einen hypermodernen Fernzünder für eine Bombe. Gleichzeitig meldet der Kontrolleur, dass die Kids nicht zu zweit, sondern zu dritt im Bus gewesen seien, der dritte habe jedoch ein gültiges Ticket besessen, weshalb er diesen nicht ebenfalls auf den Posten gebracht hätte. Somit wird klar: Die zum Fernzünder gehörenden Bombe muss der dritte Knabe noch immer auf sich tragen. Eine Grossfahndung wird gestartet…

Weshalb drei jüdische Kinder einen Zürcher Bus in die Luft sprengen wollen, wird wohl gleichermassen für immer im Verborgenen bleiben, wie die Frage, weshalb ich einen solchen Schrott träume, denn an den spannendsten Stellen im Traum wacht man bekanntlich immer auf. Den dritten Jungen hätte man mittels des Fernzünders übrigens mit einer relativ einfachen Methode auffindbar machen können, aber eine solch üble Variante ist mir zum Glück nicht einmal im Traum in den Sinn gekommen…

Jetzt bist du an der Reihe! Schildere uns deinen Traum, egal ob abstrakt, unlogisch, langweilig, kurz oder ultra lang. Die Traumsammelbox ist eröffnet.

Traum einsenden an dreams[at]logoroe.ch. Zu gewinnen gibt es nichts, ausser einer allfälligen Gratis-Traumdeutung an dieser Stelle.

Logorö.ch – wir sammeln deine Träume…

Phil & Sophie: Gedanken über Gott, die Welt und alles was sich dazwischen und darum herum befindet.

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1 Kommentar zu „Die Traumsammelbox ist eröffnet“

  1. Deif sagt:

    Ein sehr aufschlussreicher Traum! Alles deutet darauf hin, dass der Mossad diese drei ahnungslosen Jungs mit der Bombe präpariert hatte. Sie sollten gar nicht diesen VBZ-Bus in die Luft jagen, nein, sie hatten es eigentlich auf die Calmy-Rey abgesehen! Sie war es doch, die sich so gegen die „Stopp-Minarett“-Initiative gewehrt hatte und bei den Mullahs im Iran mit diesem Kopftuch rumgelaufen ist, nur um ein bisschen Gas für die Schweizer Kochherde zu erhalten. Die drei Terroristen waren also auf dem Weg zum Zürcher HB, um dort den Intercity nach Bern zu besteigen und dieser Gemeingefährlichen den Garaus zu machen. Ja und wen wundert’s, dass nur einer der drei Juden ein Ticket hatte? So fährt es sich schliesslich billiger, das weiss doch jedes Kind! Träume sind gar nicht so unlogisch. Was mich allerdings sehr verwundert ist, dass die zwei Jungs sich auf dem Polizeiposten nicht splitternackt ausziehen mussten, so wie es heute in Zürich üblich ist.

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