Zmörgele am Sonntag bei uns um 9 Uhr?
Wenn man selber Kinder hat, verschiebt sich der Mittelpunkt des Lebens. Ungefragt. Schleichend. Hinterrücks. Unweigerlich. Es geschieht einfach!
Aussenstehende haben dann und wann Mühe, dies zu verstehen. Ich nimm das denen nicht mal übel und stemple sie auch nicht einfach als nichteinfühlsame Zeitgenossen ab. Ich war ja in der Vor-Kinderzeit auch so gedanken- und sorglos! Hier ein aktuelles Beispiel:
Wir laden ein (bis jetzt noch) kinderloses Pärchen zum Zmörgele bei uns ein. Mein Zeitvorschlag: Am Sonntag, ca. 9 Uhr? Ein lautes Schlucken in der Telefonleitung. Man spürt es förmlich, nur schon der Gedanke an diese Uhrzeit, es hat ihn, am anderen Ende der Leitung, glatt der Schlag getroffen. Ich spüre das Gegenüber förmlich ausrechnen: Ausgang am Samstag bis 1 Uhr früh, Liebesleben von 1-2 Uhr, dann mind. 9 Stunden Schönheitsschlaf…. Nun folgt der Gegenvorschlag mit „ja also, so frühestens ab 11 Uhr“. Ist das nicht anmassend frech?
Was der Aussenstehende natürlich nicht weiss: Da unsere Jungs bereits um 7 Uhr aufstehen (leider auch am Sonntag da kein on/off Knopf wie beim Wecker vorhanden) und auch uns netterweise daran teilhaben lassen, sind wir um 8 Uhr bereits frisch geduscht, angezogen, haben den Tisch gedeckt und haben Hunger. Wir können uns mit Müh und Not bis 9 Uhr mit Kaffee und Knäckers durchschlagen bis der Besuch endlich eintrifft. Mein Vorschlag mit 9 Uhr war also bereits ein ENTGEGENKOMMEN! Aber eben, Aussenstehende haben ihre liebe Mühe damit, das nachzuvollziehen!
PS: Man einigte sich auf Kaffee und Kuchen um 12 Uhr.
COC – Nicht nur eine der Lieblings-Cousinen von Logorö-Betreiber Staromat, sondern auch zuständig für schonungslos unbeschönigte Schilderungen aus weiblichem Blickwinkel.
