Montag, 16. April 2007, von staromat

Ich hasse Elektronik-Verkäufer!

Okay, sie mögen vielleicht irgendwo existieren, die kompetenten, freundlichen und dennoch nicht aufdringlichen Elektronik-Verkäufer. In dieser Woche bin ich jedoch wieder einmal zwei Exemplaren der anderen Art begegnet.

Den ersten traf ich im Interdiscount in Wettingen. (Wenn man im eigenen Kanton die Hoffnung aufgegeben hat, sollte man den Horizont erweitern). Zusammen mit meinem Vater war ich auf der Suche nach einem neuen Computer für ihn. Die Ansprüche waren äusserst gering. Der Computer (nicht der Verkäufer) musste eigentlich so gut wie gar nichts können, da mein Vater seine PCs ohnehin jeweils innert kürzester Zeit in die ewigen virtuellen Jagdgründe schickt und mit mir zusammen wieder einen neuen kaufen geht.

Der zur Hilfe gezogene Verkäufer war freundlich und hilfsbereit, leider jedoch nicht wirklich auf der Höhe der Zeit. Der erste ausgesuchte Computer hatte als Betriebssystem noch Windows XP installiert. „Dies sei absolut kein Problem“, meinte der Verkäufer und nahm den PC aus dem Gestell. Kurz darauf stellte er ihn mit den Worten „dies sei doch ein kleines Problem“ wieder dorthin zurück, weil Interdiscount gar keine Office-Pakete mehr für XP verkauft.

Als wir schlussendlich unser neues Teil ausgesucht hatten, wollte er uns beraten, welche Tastatur und welche Maus dazu passen würden. Mein Einwand, dass Computer doch gewöhnlich inklusive Tastatur und Maus geliefert würden, ignorierte er bis zu dem Moment, als ich ihn zwang die Schachtel vor uns zu öffnen. „Oha!“ meinte er verblüfft. „Dieser hier hat tatsächlich eine Maus und eine Tastatur mit dabei!“

Dann heute im MediaMarkt Sihlcity. Sächsilüüten. Nachmittag frei. Perfekt, um endlich den defekten CD-Player in der Küche zu ersetzen. Bloss, wie schliesse ich meine iPods an das neue Gerät an? Ein Verkäufer musste her und nach längerem Suchen wurde ich auch fündig. (Im MediaMarkt flanieren gewöhnlich mehr rot angezogene Verkäufer als Kunden umher, sobald jedoch jemand mit den Worten „Entschuldigen Sie bitte“ auf eine Gruppe zusammen stehender Verkäufer zugeht, strömen diese sofort in alle Himmelsrichtungen auseinander – mit Ausnahme derjenigen, in welcher sich der fragende Kunde befindet).

Okay. Der Verkäufer ist gestellt. „Ipod-Anschluss? Da braucht es einen USB-Chinch-Converter-Adapter, welcher kompatibel ist mit…“. Noch während er spricht läuft er mir davon. Da ich nicht weiss, ob er nun in seine Pause geht oder doch ein USB-Chinch-Converter-Dingsbums für mich auftreibt, folge ich ihm wie ein Schosshündchen.

Und nachdem er mir drei absolut unbrauchbare Adapter verkaufen wollte, kam der Oberhammer. Um den iPod anzuschliessen, müsse ich einfach das Kopfhörer-Kabel des iPods beim Kopfhörer-Ausgang des CD-Players anschliessen. Das funktioniere ganz sicher.

Ich wusste einzig ganz sicher, dass ich so schnell wie möglich den Ausgang des Media-Markts finden musste.

Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaarrrgh!

Würde mein Optiker mich fragen, auf welcher Seite des Sehtest-Geräts man schon wieder hinein schaue, würde der Taxifahrer sich erkundigen, wie man den ersten Gang einlege, würde mir mein Zahnarzt die Spritzen am Knie ansetzen… Ich würde ihnen allen sofort einen Computer abkaufen!

An der Logorö-Klagemauer wird so richtig Frust abgebaut. Motzen frei von der Leber weg! Schliesslich ist geteiltes Leid eine doppelte Freud!

Hier geht’s zu allen Jammer-Tiraden!

 

1 Kommentar zu „Ich hasse Elektronik-Verkäufer!“

  1. Simonius sagt:

    Grosses Lob von meiner Seite fuer deinen Blog
    Hoffentlich folgen noch weitere interessante Beitraege, ich bin auf jedenfall gespannt
    Viele Gruesse, Simonius

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