Mittwoch, 5. November 2008, von staromat

Not another Facebook-Story!

Wer denkt, über Facebook habe jetzt aber wirklich jeder Depp schon etwas geschrieben, der hat sich getäuscht. Hier kommen Staromats Erkenntnisse über die wohl beste überflüssige Plattform der Welt.

Das virtuelle Leben ist kompliziert geworden. In ca. fünf Mailboxen warten Nachrichten auf ihre Beantwortung, dazu kommen SMS, MMS, MSN, Skypes und vieles mehr. Wozu brauchte es mit Facebook noch eine weitere Plattform zum Informationsaustausch?  Die Antwort ist einfach: Mit der Anmeldung bei Facebook ist man den ganzen Rest auf einen Schlag los. Man hat schlicht und einfach keine Zeit mehr für anderes.

Im Prinzip ist Facebook die Ansammlung einer Vielzahl von Spielen. Das Hauptspiel besteht darin, Freunde zu sammeln, zu horten und zu verwalten. Dabei schreibt man sich gegenseitig ab. „Dein Freund ist auch mein Freund“ heisst die Devise und so werden die Freundeslisten der Freunde auf Freunde durchsucht, die auch die eigenen Freunde werden könnten.

Dann gibt es das Spiel, die ganze Zeit zu erwähnen, was man gerade macht. „D.B gaat go pfuuse“, „I.W. freut sich uf dä Dezämber“, „V.K. hatte scrambled eggs, bacon, bagles, muffins und donuts zum Frühstück“ sind nur drei Beispiele der unglaublich bewegenden Mitteilungen, die Staromat’s Freunde derzeit zum Besten geben.

Hat man seinen Freunden nichts zu sagen, kann man ihnen wenigstens etwas geben. Nämlich irgendwelche bedeutungslose Dinge wie Funky Flowers, Rubber Ducks, Cute Kitties etc. Selbstverständlich wird man postwendend zurückbeschenkt und weiss bald nicht mehr wohin mit all dem virtuellen Schrott.

Das abstrakteste Spiel jedoch ist das Anstupsen. Mittels Mausklick kann man seine Freunde anstupsen (nicht anpupsen!). Dies soll wohl so etwas vermitteln wie „Hey! Ich habe gerade an dich gedacht!“, worauf der Bestupste dann „So ein Zufall! Jetzt habe ich auch gerade an dich gedacht“ zurückstupst usw.usf. Dies sollte jedoch nicht zu intensiv betrieben werden, wie folgendes Schicksal zeigt:

Dani Beck (Musicnight Moderator sowie ein Freund der Freunde meiner Freunde), Anstupser aus Leidenschaft, wurde von den Facebook-Machern schon mehrmals verwarnt, er würde Zitat: „bestimmte Funktionen auf der Site missbräuchlich verwenden […]  was zu einer Sperrung seines Kontos führen könnte“.

Natürlich zeigte sich Dani unerschrocken. Zwischen zwei Stups-Sessions schrieb er den Facebook-Leuten zurück, dass dies mit dem Stupsen leider nicht anders gehe. Als inoffizieller Schweizer Meister im Anstupsen müsse er für die Anstups-WM in Australien trainieren…

Der Ausgang dieses Machtkampfs ist zurzeit noch offen…

(Während des Verfassens der letzten Zeilen bin ich übrigens 6 mal von Herrn Beck angestupst worden.)

Hat man keine Lust auf irgendwelche Spiele, so kann man auch Gruppen gründen oder beitreten. Da gibt es revolutionäre Bewegungen wie „WinterthurerInnen sind keine ZürcherInnen“, „Fans of Roberto Blanco“, „Yes, I still watch Disney Movies“ und unzählige mehr.

Wer neben all dem noch Zeit bleibt, dem ist zu empfehlen – um mal abzuschalten – an einer (realen) Veranstaltung teilzunehmen, natürlich nicht ohne dass er seine Teilnahme vorher im Facebook vermerkt.

Konsumtempel: Produkte, Markenartikel, Superschnäppchen – Wer permanent an der Angel des Kapitalismus hängt, dem hilft ein Gang in den logoröischen Erholungs-Schrein.

Hier geht’s zu weiteren marktschreierischen Angeboten!

 

2 Kommentare zu „Not another Facebook-Story!“

  1. Hierro sagt:

    Ich glaube ich bin der einzige Mensch auf Erden, der noch nicht auf der Facebook-Homepage war. Oder gibt es tatsächlich noch andere?

  2. Adelle sagt:

    Ich hasse Facebook! Das ist noch eine andere nervende Weise, auf die man meine Ruhe stören kann! Ich habe eine Homepage, aber ich sie nicht mehr! Deshalb, Hierro, du musst nicht bedauern, Facebook ist nur noch etwas Unnötiges!

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