Freitag, 21. August 2015, von staromat

Hilfe, ich habe frei!

FreiTag

Obwohl ich schon ewig 80% arbeite, habe ich heute Freitag zum ersten Mal seit über 8 Jahren wirklich „frei“: Tochter in der Schule. Sohn im Kindergarten. Ich selbst bis um 12 Uhr solo zuhause. Alleine, aber mit den ganz grossen Plänen im Gepäck.

Als Kind konnte ich diese Phrasen nicht mehr hören: „Bist du aber gross geworden!“, „Wie schnell sie doch wachsen!“, „Mein Gott, wie die Zeit doch rennt!“ Hatten die Erwachsenen damals wirklich keine anderen Sprüche auf Lager?

Jetzt wo ich selbst Kinder habe, bin ich derjenige, der floskelt. Da waren wir doch gerade erst im Spital, das zweite Kind „abholen“ (geplanter Kaiserschnitt) und schon packt man die Kids am Morgen ab, winkt noch kurz hinterher und sitzt alleine in der Wohnung.

Der Kaffee schmeckt auf einmal weniger verlockend, die Zeitung liegt unberührt daneben. Dabei hat man sich doch genau auf diese neu gewonnenen Freiheiten seit langem gefreut.

Panik ist jedoch fehl am Platz. Bis die Kavallerie am Mittag zurück kommt, verbleiben bloss 3 1/2 Stunden. Eine Zeit, die genutzt werden muss!

Und Pläne sind vorhanden. Oh ja!

Ab sofort werde ich jeden Freitag morgen:

  1. Längst überfällige E-Mails beantworten
  2. Neue Musik entdecken auf all den unzähligen digitalen TV-Musikstationen
  3. Den verpassten Schlaf nachholen
  4. Gegen das schlechte Gewissen etwas Haushalt machen
  5. Fotoalben einkleben
  6. Einfach mal nichts tun
  7. Ein Buch schreiben
  8. Rückenübungen im Internet suchen und ausprobieren
  9. Gitarre spielen
  10. Meine DJ-Autobiografie weiterführen (seit 2007 in progress. Bisher erschienen: Kapitel 1)
  11. Diesen Blog reanimieren
  12. Und natürlich für meine Kinderchen auf 12 Uhr ein prächtiges 5-Gang-Gourmet-Menü auf den Tisch zaubern

Während ich mein neues Freitagskonzept zusammenstelle, ist es 9.54 Uhr geworden. Zeit,  ein erstes Zwischenfazit zu ziehen:

  • Für Punkt 4 habe ich die Geschirrspülmaschine ausgeräumt und das Altpapier gebündelt (check!)
  • Bei Punkt 9 habe ich immerhin vorhin kurz den Gitarrenkoffer berührt.
  • Punkt 11 habt ihr gerade auf dem Bildschirm.
  • Und Punkt 12 wissen die Kids eh nicht zu schätzen. Spaghetti mit Ketchup oder ein Besuch beim Italiener passt auch.

Vier von Zwölf durch! Und für die restlichen Vorhaben bleiben noch immer fast zwei Stunden. Das dürfte sogar noch für Kaffee und Zeitung reichen.

Phil & Sophie: Gedanken über Gott, die Welt und alles was sich dazwischen und darum herum befindet.

Hier geht’s zu weiteren allumfassenden Erkenntnissen!

 

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