Hurra wir leben noch!
Dies dürfte wohl die denkbar ungünstigste Ausgangslage für das Verfassen einer Kolumne sein: Redaktionsschluss November 2012, Erscheinungsdatum Januar 2013. Dazwischen liegt nicht mehr und nicht weniger als ein Weltuntergang.
Dies dürfte wohl die denkbar ungünstigste Ausgangslage für das Verfassen einer Kolumne sein: Redaktionsschluss November 2012, Erscheinungsdatum Januar 2013. Dazwischen liegt nicht mehr und nicht weniger als ein Weltuntergang.
Den grössten Teil des Tages verbringen wir Büromenschen vor dem Computer. Ausserhalb der Arbeitszeit wäre uns eigentlich etwas Ablenkung vom Alltag zu gönnen. Das Gegenteil ist jedoch der Fall. Sei es im Tram, im Café oder auf einem öffentlichen Platz – überall befindet sich jemand mit einem Laptop, Smartphone oder Tablet-PC in der Nähe. Die Welt ist ein einziges Grossraumbüro geworden.
Wer glaubt, das Leben als kantonaler Verwaltungsangestellter sei geprägt von grauem Alltag und unendlich vielen Formularen, dem könnte ich nur beim zweiten Punkt leidgeplagt zustimmen. Unsere täglichen 8:24 Stunden hingegen werden immer wieder aufgelockert von Erlebnissen der anderen Art. Hier meine persönlichen Top Five.
Während die Kinder normaler Familien beim Cowboy-Spielen einander nachrennen, „Peng! Peng!“ rufen und theatralisch zu Boden fallen, fügt der Nachwuchs von Justiz-Angestellten hier doch einige Verfahrensschritte mehr hinzu.
Das Jassturnier der Zürcher Justiz bietet stets beste Unterhaltung und Spielfreude, jedoch selten Überraschendes, was die Podestplätze angeht. Die 2011er Ausgabe erlaubte sich hier für einmal eine Ausnahme. Eine unglaubliche Geschichte in sieben Kapiteln.
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Seit Jahren träume ich davon, lästige Anrufer auf elegante Art und Weise abzuservieren, statt bloss verärgert den Hörer auf die Gabel zu knallen. Nun ist mir dies zum ersten Mal gelungen! Zwar nicht am Arbeitsplatz, sondern zuhause. Auch da gibt es Anrufer, die nerven können.
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Für gewöhnlich sind Staatsanwälte am oberen Ende der Nahrungskette anzutreffen. Dass es auch hier Ausnahmen gibt, musste ein befreundetes Exemplar dieser Gattung am eigenen Leib erfahren.
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Immer wieder aufs Neue eingeschüchtert lese ich diese Statistiken, wie viel seiner Lebenszeit man zusammengezählt im Zug, im Bett oder mit Essen verbringt. Als Verwaltungssekretär schockiert mich eine Angabe besonders: 150 Tage unseres Lebens (46 Stunden jährlich) verbringen wir in Telefonwarteschleifen!
Wenn dieser Tage bei der Staatsanwaltschaft interne Couverts mit der Aufschrift „persönlich“ das Büro wechseln, kann man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass sich darin Fussballbildchen befinden. Das Sammelfieber kennt auch vor den Tempeln des Gesetzes keinen Halt. Warum aber sammeln wir Messi, Torres, Kaká und Co. und nicht uns selbst?
Irgendetwas mussten wir nicht zur Zufriedenheit des Volkes erledigt haben. Anders ist die Entladung des kollektiven Ärgers am Bezirksgebäude anlässlich der 1.-Mai-Kundgebung nicht zu erklären. Die Fassade mit roter Farbe überschüttet, viele Fensterscheiben durch Steinwürfe zerschlagen. Dazu wehte vom Feuerwerk ein penetranter 1.-August-Duft durch den Eingangsbereich.